Welt-Frühgeborenen-Tag

Für die tapfersten Kämpfer

Seit 2011 findet rund um den Globus jedes Jahr am 17. November der so genannte World Prematurity Day (Welt-Frühgeborenen-Tag) statt. Mit ihm erhält die Frühgeburt und die damit zusammenhängenden Besonderheiten, Risiken und Probleme für Frühchen und ihre Familien weltweit Aufmerksamkeit. In Deutschland werden jährlich ca. 60.000 Kinder zu früh geboren. Eines von zehn Neugeborenen ist ein Frühchen. Im Jahr 2020 kamen im Universitätsklinikum Brandenburg beispielsweise 90 Frühchen zur Welt. Bei ca. 1.000 Geburten sind Frühgeborene eine der größten Kinderpatientengruppen.

Die zu frühe Geburt eines Kindes ist mit zusätzlichen Belastungen für die Eltern verbunden. Sorgen, Ängste und Unsicherheiten dominieren die Gefühlswelt der Eltern in vielen Fällen. Dennoch werden Probleme und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder nicht in entsprechendem Maß wahrgenommen. Daher wird jährlich am 17. November in ganz Europa, Afrika, Amerika und Australien auf die Belange von Frühgeboren und ihren Familien aufmerksam gemacht.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf unserer Kinderintensivstation versuchen die Eltern behutsam an den Umgang mit ihren Kindern heranzuführen und Berührungsängste abzubauen. Zum ersten Mal die Hand halten, kuscheln, wickeln, füttern und baden sind Ereignisse, auf die die Familien sich lange gefreut haben und welche nun in einer von medizinischen Geräten geprägten Umgebung stattfindet. Sie leiten an, machen Mut und stehen den Eltern mit Rat und Tat zur Seite. Oft sind es die kleinen Dinge die zählen – Zeit für ein Gespräch, das Dufttuch (tragen die Eltern auf der Haut) welches im Inkubator beim Kind liegt, oder der erste Fußabdruck. Es sollen positive Erinnerungen geschaffen werden. Wenn die „Kleinsten" nach Hause dürfen, bekommen sie ein Säckchen voller Erinnerungsstücke mit. Dazu gehören unter anderem die kleinste Pampers, ein Frühchen-Nuckel und die allerersten eigenen Stricksöckchen.

Ein Highlight, das Zeichen setzt.

Initiiert von der amerikanischen Organisation March of Dimes wurden in weltweiten Lichtinstallationen bedeutende Bauwerke, Naturdenkmäler und Gebäude an diesem Tag in Lila – der Farbe der Frühgeborenen – angestrahlt. Vermehrt beleuchteten auch immer mehr kleinere Vereine und Privatpersonen ihnen wichtige Objekte wie ihr Haus, ein Elternzimmer oder Gebäudeteile des Krankenhauses. Dieses Licht zog sich wie ein großes lila Band rund um den Globus.

Mit Unterstützung unserer Technikabteilung wurden die Hochspringer im Eingangsbereich der Rettungsstelle illuminiert und auch die Kinderintensivstation erstrahlt Lila.

Warum der 17. November?

Dieses Datum geht auf ein europäisches Treffen von Elterngruppen zurück, die sich am 18. November 2008 auf initiative der EFCNI (European Foundation for the Care of Newborn Infants) in Rom, Italien zusammengefunden hatten. Das gewählte Datum geht auf einen der Stiftungsgründer der EFCNI zurück. Nach dem Verlust seiner Drillinge im Dezember 2006 wurde er am 17.11.2008 Vater einer gesunden Tochter. Dieses Datum soll den Frühchenfamilien nach dem oft erlebten Leid auch Hoffnung und Glück symbolisieren.

Das Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel versorgt jährlich rund 26.000 stationäre und 48.000 ambulante Patienten in 15 Fachkliniken. Es zählt zu den leistungsstärksten Kliniken des Landes und ist führend bei der medizinischen Fort- und Weiterbildung in der Region. Das Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel bildet im Verbund mit den Ruppiner Kliniken, der Immanuel Klinik Rüdersdorf sowie dem Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg das Universitätsklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB). Es fördert auch maßgeblich die Ausbildung kommender Medizinergenerationen und ist optimal vernetzt mit Wissenschaft und Forschung.