Zentrum für Innere Medizin II

Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie & Hepatologie

Unsere Klinik arbeitet auf den Gebieten der Gastroenterologie, Infektiologie, Hepatologie, Endoskopie und Immunologie. Wir erforschen das Phänomen der lebervermittelten Immuntoleranz im Kontext von Autoimmunerkrankungen des Menschen und chronischen Infektionen der Leber mit z.B. den Hepatitisviren B, C, D und E. Weiter untersuchen wir den Einfluss des Mikrobioms des Darms auf Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten wie das Reizdarmsyndrom, Divertikulitis, oder Adipositas aber auch in Bezug auf Lebererkrankungen, wie der nicht-alkoholischen Fettleberhepatitis (NASH). Neben der Analyse eines physiologischen und pathologischen Mikrobioms führen wir auch klinische Interventionen wie die fäkale Mikrobiotatransplantation (FMT) mit dem Ziel der Wiederherstellung eines gesunden Darm Mikrobioms des Patienten.

Zusätzlich entwickeln wir in Kooperation mit Partnern in der Industrie moderne zell- und antikörperbasierte Immunoassays darunter Interferon-Gamma-Release-Assays (IGRAs) für die In-Vitro-Diagnostik (IVD) mit dem Ziel der Kontrolle des Therapieansprechens im Verlauf von chronischen Infektionen (Hepatitis B, CMV, Aspergillose, Tbc etc.) oder Autoimmunerkrankungen.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt auch die Tumorimmunologie dar, um die Mikrometastasierung humaner solider Tumore in Mäusen mit transplantiertem humanem Immunsystem zu erforschen. Zusätzlich evaluieren wir mit Partnern in der Industrie NK-Zellen aus GMP-Produktion für die Therapie von Mikrometastasen im o.g. Mausmodell.
Unsere Kernkompetenzen im Bereich der präklinischen und klinischen Forschung & Entwicklung umfassen die Entwicklung neuer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden „from bench to bedside“ und damit die gesamte Entwicklungsphase von der Präklinik durch die klinischen Prüfungen der Phasen I-IV. Rückgrat der Forschung sind Labor und Studienzentrale für klinische Studien.




 

Klinik für Hämatologie, Onkologie & Palliativmedizin

Das Forschungsprofil der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin umfasst drei Schwerpunkte, die als langfristige „Pipeline“ angelegt sind, in der die Evaluation aktuell bestehender Therapien, deren klinische Weiterentwicklung und die präklinische Forschung mit dem Ziel neuer Therapien aufeinander aufbauen. Dabei weisen die verschiedenen Projekte einerseits einen inneren Zusammenhang mit Bezug auf das in unserer Klinik behandelte Patientenspektrum auf, andererseits sind sie vielfältig mit Kooperationspartnern vernetzt. Die gewählte Kombination von Themen und Methoden verbindet dabei die Öffnung zur wissenschaftlichen Untersuchung komplementärer Verfahren mit einer technologisch hochrangigen schulmedizinischen und naturwissenschaftlichen Basis. Dies soll langfristig neben der angestrebten Publikationsleistung dazu beitragen, in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin ein konturiertes Profil als wissenschaftlich arbeitende Hochschulklinik mit Handlungsschwerpunkten in der personalen Medizin zu schaffen. Onkologische und palliativmedizinische Fragestellungen betreffen zum ganz überwiegenden Teil Patienten jenseits des 65. Lebensjahres. Tatsächlich ist die epidemiologische Zunahme maligner Erkrankungen unmittelbar Ausdruck und Folge der zunehmenden Lebenserwartung - mit dem Alter nehmen die kumulativen Lebenszeitrisiken für auslösende Faktoren von malignen Erkrankungen zu, unmittelbar mit dem Altern verbundene biologische Entwicklungen wie geringere Kapazität der DNA-Reparatursysteme, verkürzte Telomerlänge und langsamere Immunreaktion begünstigen die Entstehung von Tumorerkrankungen ebenso wie altersassoziierte Veränderungen des Lebensstils (z.B. Bewegungsmangel) und maligne Erkrankungen, die sich bis zur klinischen Apparenz über viele Jahre entwickeln, haben erst im hohen Lebensalter die Möglichkeit, sich klinisch auszuwirken. Darüber hinaus sind auch die hier untersuchten spezifischen Fragestellungen zu einem großen Teil altersbezogen: Telomerlänge und DNA-Doppelstrangbrüche gelten als prädiktive Marker für biologisches Alter ebenso wie für die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung. Polypharmazie als ein zusätzlicher Risikofaktor für eine Vielzahl von Komplikationen und Erkrankungen ist ein typisches, von der heute tatsächlich praktizierten „Medizin des Alters“ erst hervorgebrachtes und unzureichend erforschtes Phänomen des höheren Lebensalters. Zugleich gibt es gute Gründe, anzunehmen, dass eine fundierte komplementäre (ergänzende) Medizin einen großen Teil dieser Vielfachbehandlungen reduzieren und schonende wie kostengünstige Alternativen zur Polypharmazie bereitstellen kann. Ein wesentlicher Teil des Forschungskonzepts ist dabei dezidiert als Versorgungsforschung angelegt, das heißt als qualitative und quantifizierbare Erhebung der Versorgungsrealität mit dem Ziel an einer Verbesserung der Lebensqualität ausgerichtete Interventionen zu entwickeln und zu erproben.