02. Dezember 2019

Herzlichen Glückwunsch!

©Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel

Viele Menschen haben schon einmal davon geträumt, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen um noch einmal neu anzufangen. Innerhalb des eigenen Landes, mit bekannter Sprache, mit bekannter Kultur und mit bekannten Anforderungen im Beruf ist das in der Regel gut vorstellbar. Entscheidet man sich aber dazu, dass Heimatland und somit seine Familie, Freunde und Bekannte sowie den eigenen Kulturkreis zu verlassen, um in einem anderen Land seine Zukunft zu suchen, ist das eine sehr bedeutsame Entscheidung.

Sie gehörten zu den ersten Pflegekräften, welche aus der Ukraine und Mazedonien nach Brandenburg an der Havel gekommen sind, um im Städtischen Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel zu arbeiten. Als Pflegekräfte aus den sogenannten Drittstaaten brauchen sie hierfür neben der Arbeitserlaubnis auch eine Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland. In der ersten Phase kamen sie im Jahr 2018, um zunächst im Klinikum zu hospitieren. Es gab noch keinen Arbeitsvertrag und somit keine Arbeitserlaubnis und Ihre Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland umfasste nur wenige Wochen. So mussten sie schließlich Deutschland wieder verlassen. Für die Teilnehmerinnen und für das Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel war klar, dass der Weg bis zur Anerkennung kein leichter werden wird. Dennoch wir alle wollten es. Die erneute Einreise nach Deutschland gestaltete sich schwierig. Da war der Krieg in der Ukraine und eine manchmal schier unüberwindliche Flut an Bürokratie. Der Optimismus hat uns nicht verlassen und so schafften die Teilnehmerinnen die Rückkehr nach Deutschland und ins Klinikum. Nun begann der harte und lange Weg des Lernens und der Integration. Die Familien, die eigenen Kinder warteten in der Heimat. Dennoch die Tage der Sehnsucht sie zu sehen, wurden nie gezählt, denn das große Lebensziel beinhaltete auch die zukünftige Integration der Familie in Deutschland.

Heute haben nun die ersten 5 Pflegekräfte diesen Weg erfolgreich beendet. Sie haben es geschafft, Ihr Sprachniveau wurde durch ein unabhängiges Sprachinstitut bestätigt und ihre berufliche Qualifikation ist nach erfolgreicher Kenntnisprüfung an der Medizinischen Schule des Städtischen Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel in Deutschland anerkannt worden. Am Freitag konnten die Anerkennungsurkunde der Landes Brandenburg zusammen mit dem Arbeitsvertrag als examinierte Pflegekraft im Städtischen Klinikum übergeben werden. Die Teilnehmerinnen sind sichtlich bewegt, als sie ihre Dokumente in der Hand halten und ihnen bewusst wird, dass der lange Weg der beruflichen Integration in Deutschland und im Städtischen Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel erfolgreich zu Ende geht. In der Zwischenzeit ist nicht nur die berufliche, sondern auch die soziale Integration in unserer Havelstadt gelungen. Viele Familien sind bereits nach Brandenburg der Havel gezogen und die Kinder besuchen die Brandenburger Gymnasien.

Um diesen langen Weg zu gehen, braucht es viele starke Partner an der Seite und eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Behörden. An dieser Stelle möchte ich Dank sagen, an die Seehof Akademie, die mit einem professionellen Sprachunterricht maßgeblich am Erfolg der Integration beteiligt waren. Aber auch die sehr gute Zusammenarbeit mit den Behörden der Stadt Brandenburg an der Havel und dem Land Brandenburg waren Grundlage für diesen Erfolg.

Lutz Pelchen
Referent der Geschäftsführung
Recruiting, Gesundheitsmanagement, Employer Branding

Zurück